Die SPD-Fraktion hat nach der Hauptausschuss-Sitzung über die Vorlage R 0816 zur weiteren Beibehaltung des Eutinger Tals und der dazu von der Verwaltung gezeigten Präsentation beraten und ist zu dem Entschluss gekommen, diese Vorlage im Gemeinderat abzulehnen.
„Wenn wir weiterhin Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, in dieser Siedlung unterbringen, nehmen wir die damit einhergehende Stigmatisierung dieser Menschen in Kauf und verhindern ihre Eingliederung in unsere Gesellschaft“, betont Jacqueline Roos, Fraktionsvorsitzende. „Das Eutinger Tal hat seit Jahrzehnten einen so schlechten Ruf, das wird auch durch ein paar Sanierungsmaßnahmen nicht wieder repariert.“
„Wir fordern die Verwaltung auf, umgehend ein nachhaltiges Konzept zur dezentralen Unterbringung sowohl von Obdachlosen als auch Flüchtlingen zu erstellen und dem Gemeinderat vorzulegen“, so Annkathrin Wulff, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, „Wir wollen, dass die Verwaltung den vom Gemeinderat 2012 gefassten Beschluss zur Auflösung dieser Siedlung respektiert und vor allem umsetzt.“
„Es soll niemand, der dort wohnt, gegen seinen Willen ausziehen müssen, aber wir müssen sicherstellen, dass es keine sich vererbenden Biographien mehr geben wird, wo ganze Generationen im Eutinger Tal gewohnt haben,“ führt Dorothea Luppold, Stadträtin, aus. „Die jetzige Vorlage verfestigt nur den Status Quo und beinhaltet keinerlei Zukunfts-Perspektive.“
Für die zunehmende Anzahl an Flüchtlingen, die untergebracht werden muss, sollte die Verwaltung die bereits 2015 erstellte Liste mit möglichen Flächen in der Stadt prüfen, inwieweit hier noch Flächen temporär zur Aufstellung von Wohncontainern genutzt werden können, bzw. welche größeren Gebäude zur Unterbringung angemietet werden können.